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Alte Software dauerhaft weiterbetreiben

Alte Software dauerhaft weiterbetreiben

31.05.2019

Fans von Retrocomputing und Vintagecomputing

Es gibt eine große Fangemeinde, die sich für alte Computer interessiert. Die Retrocomputing-Szene befasst sich in der Regel mit klassischen Rechnern aus den Siebzigern und Achtzigern. Dazu gehören beispielsweise die Heimcomputer von Commodore (C64, Amiga) oder von Atari, aber auch alte PCs und klassische Macs. Bei anderen wiederum dreht sich alles um Retro-Computerspiele. Wer sich darüber informieren möchte, findet eine Fülle von meist englischsprachigen Podcasts und Websites. Über die Welt der Computer ab Mitte der Neunzigerjahre wird jedoch kaum berichtet, was mich etwas verwundert, weil PCs mit einem 486-, Pentium- oder einem K6-2-Prozessor inzwischen doch auch „vintage“ sind. Ebensowenig wird die Software aus der Zeit von 1995 bis 2000 vorgestellt, was schade ist, denn gerade in jener Zeit machten die Programme erhebliche Fortschritte in Sachen Funktionsumfang und Benutzerfreundlichkeit.

Problem: Alte Hardware geht irgendwann kaputt

Über die Jahre sammelten sich bei mir ein paar alte Rechner sowie diverse Periferiegeräte an. Manches ist leider aus Altersgründen bereits kaputt gegangen. Software bleibt per se jedoch immer intakt, sofern man sie auf Medien speichert, die lange haltbar sind oder man die Programme regelmäßig auf neue Datenträger umkopiert. Beispielsweise könnte man von Floppys, CDs und DVDs sogenannte Images ziehen, sofern kein Kopierschutz umgangen wird und man weiterhin der Inhaber der Benutzungslizenz, die man beim Kauf der Software erworben hat, bleibt.

Software in Emulatoren und virtuellen Maschinen betreiben

Inzwischen kaufe ich keine alten Computer mehr, da man nie weiß, wie lange sie noch funktionieren. Stattdessen lasse ich meine seit 1990 angewachsene Software-Sammlung in virtuellen Maschinen oder Emulatoren laufen. Somit kann ich die alten Programme auch auf neuer Computerhardware mehr oder weniger problemlos betreiben. So schön einfach sich das auch anhören mag, ist es leider nicht. Vor allem der Treibermangel sorgt für gewisse Einschränkungen im Betrieb. Man muss lange suchen, um entsprechende Treiber sowie Tipps und Tricks im Netz zu finden. Deswegen berichte ich nachfolgend, wie und womit ich meine Software doch noch einigermaßen brauchbar zum Laufen gebracht habe.

Parallels Desktop für Mac

Wenn man einen Intel-Mac sein Eigen nennt, gibt es relativ günstige Möglichkeiten, zusätzlich Windows und Linux zu installieren. VMware und Parallels bieten entsprechende Virtualisierungssoftware an. Ich verwende Parallels Desktop für Mac seit Version 1 und bin sehr zufrieden damit. Von Windows NT4 über Windows 2000, XP, Vista, 7 und 8 bis hin zu Windows 10 laufen diese Betriebssysteme einwandfrei und schnell, inklusive Grafik- und Soundtreiber. Auch für openSUSE 11 bis 13 gibt es von Parallels Treiber, um die volle Bildschirmauflösung in TrueColor und mit Sound genießen zu können. Selbst MacOS X Lion oder höher können in einer virtuellen Umgebung installiert werden. Problematisch gestaltet sich jedoch der Betrieb von Windows 98 SE und OS/2 Warp, da entweder nur der Grafiktreiber funktioniert, jedoch kein Sound kommt, oder aber der Soundtreiber läuft, dafür der virtuelle Bildschirm aber nur magere 640 x 480 Pixel bei 16 Farben darstellt.

Oracle VirtualBox

Für den Betrieb von MS-DOS 6, Windows 3.1, Windows 3.11, Windows 95, Windows 98 SE und OS/2 eignet sich VirtualBox von Oracle (vormals SUN). Windows 3.x läuft mit Sound und einer Bildschirmauflösung von bis zu 1024 x 768 Bildpunkten und 256 Farben. Auch bei Windows 95 und OS/2 habe ich nur 256 Farben einstellen können. Windows 98 SE läuft allerdings im TrueColor-Modus. Treiber gibt es leider nur verstreut im Internet. Am Ende des Artikels gibt es noch ein paar nützliche Links zu einschlägigen Websites mit entsprechenden Tipps, Tricks und Treibern für die VMs und Emulatoren.

Emulatoren für C64, Atari, Amiga und MacOS Classic

All diese Emulatoren installierte ich unter Windows XP Professional, das seinerseits in Parallels Desktop für Mac läuft. Erstaunlicherweise und zu meiner großen Freude funktioniert das einwandfrei. Ein Problem stellt allerdings die Software dar, denn meine Amiga-Disketten kann ich mit einem PC-Diskettenlaufwerk leider nicht auslesen. Ein paar findige Tüftler brachten jedoch eine Hardware heraus, die aus einem Standard-PC-Laufwerk ein Lesegerät für entsprechend der Systemplattform formatierte Disketten auslesen kann. Besonders Museen sind dankbar für diese Möglichkeit, um alte Software archivieren zu können.

Nützliche Linksammlung zum Thema Emulatoren und Virtualisierung


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