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Floppy-Images von 5,25-Zoll-Disketten erstellen

25.01.2019

Auch im Jahr 2019 besitze ich noch eine kleine Sammlung von 5,25-Zoll-Disketten. Es wurde nun mehr als Zeit, die Datenschätze auf den Floppys zu archivieren. Natürlich gibt es einige Tools, die Abbilder von Disketten erstellen können, doch entweder sie kosteten, liefen nur ab Windows XP (das angeblich keine 5,25"-Disketten lesen kann) oder boten nur Images von 3,5-Zoll-Disketten an. Im Internet fand ich einen schönen Trick, wie man mit ganz simplen Mitteln meine 1,2 MB großen Floppys als Diskimage abspeichern kann, um diese später auf DVD brennen zu können.

Auf meinem PC — ein AMD K6-III mit 450 MHz und 512 MB RAM – laufen MS-DOS 6.2, Windows 3.11 for Workgroups sowie Windows NT4 Workstation. Mit diesen Systemen konnte ich mit Bordmitteln keine Abbilder meiner Floppys erstellen. Also bootete ich von meiner SuSE Linux 8.1 Professional-DVD. Im Auswahlmenü startete ich das Rescue-System und meldete mich mit root an. Und hier die Schritte:

Die Festplatte (C) mounten:

mount -t vfat /dev/hda1 /mnt

Die Floppy in Laufwerk B einlegen und das Image erstellen:

cat /dev/fd1 > /mnt/floppy01.img

CAT sorgt dafür, dass der Datenstrom aus dem Device FD1 in eine Datei geschrieben wird. Diese befand sich nun im Stammverzeichnis der Festplatte C. Man kann als Ziel natürlich entsprechende Unterverzeichnisse angeben. Das war auch schon der ganze Zauber — mit Bordmitteln von Linux, die nichts kosten. Nach einem Reboot startete ich Windows NT4, stellte mit MacOS X eine Netzwerkverbindung zu Windows NT her und kopierte die Datei auf meinen Mac.

Was fange ich mit dem Diskimage an?
Auf MacOS laufen bei mir Virtual Box von Oracle und Parallels Desktop. Beide können jedoch nichts mit Diskettenabbildern von 5,25-Zoll-Disketten anfangen. Nur 1,44 MB große, von 3,5-Zoll-Floppys gezogene Abbilder werden korrekt eingebunden. Schade! Auch Virtual PC 2004 von Microsoft, das ich unter Windows XP Pro installierte, das wiederum als virtuelle Maschine in Parallels lief, versagte beim Einbinden des 1,2 MB großen Image. Installiert man jedoch das OpenSource-Programm 7zip, kann man das Image öffnen und den Inhalt problemlos extrahieren.

Inhalt kopieren oder doch lieber ein Diskettenabbild?
Natürlich hätte ich auch einfach den Inhalt mit dem Explorer oder dem Dateimanager in entsprechende Verzeichnisse hinein kopieren können. Doch ein Image hat einen entscheidenden Vorteil: Bootdisketten bleiben bootbar! Ist das Starten von einer 5,25-Zoll-Diskette möglich — wenn es sich dabei beispielsweise um MS-DOS 5 handelt — bleibt die Datenstruktur im Image erhalten. Spiele ich das Image wieder zurück auf eine leere Floppy, kann man wieder davon starten. Wie dem auch sei: ein Backup seiner digitalen Schätze ist so oder so immer von Vorteil!


Kommentare zu diesem Thema

21.05.2019 | Mario Curioso
Was war denn so Spannendes drauf auf den 5-Zoll-Disketten?
21.05.2019 | Andre Werske
Es waren Treiber (u.a. Tseng Labs ET4000), Disketten zu Büchern (z. B. MS-DOS 6.0, Problemösen mit Pascal), Programme (z. B. Norton Utilities 5.0, Deutsche Bahn Reiseauskunft – leider tw. fehlerhaft) sowie jede Menge selbst erstellte Daten mit/aus CorelDraw, Lotus AmiPro und Lotus 1-2-3.

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